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Umweltproblem Feinstäube

Feinstaub (PM-10) gilt als eines der schwerwiegendsten Umweltprobleme der Luftreinhaltung der Zeit. PM-10 bezeichnet Staubpartikel, die einen Durchmesser von kleiner als 10 Mikrogramm/cbm haben. Je kleiner die Partikel sind, desto schädlicher scheinen sie für die Gesundheit zu sein. Echte Grenzwerte scheinen nicht zu bestehen, das heißt, daß auch bei Einhaltung der künftigen EU-Grenzwerte Gesundheitsgefahren nicht ausgeschlossen werden können. Der KfZ-Verkehr wird zu 45 bis 65 % für die Partikel-Emissionen verantwortlich gemacht. Einen besonders hohen Anteil hat daran der Schwerverkehr.

1. Der Sächsische Umweltbericht 2002 des Sächsischen Umweltministeriums führt S. 46 aus:

"Wissenschaftler bewerten Feinstäube unabhängig ihrer chemischen Zusammensetzung als krebserzeugend und somit wesentlich gefährlicher als Schwefeldioxid. Feinstäube breiten sich über hunderte Kilometer aus und dringen durch die kleinste Tür- und Fensterritze. Je kleiner die Teilchen, desto tiefer dringen sie in die Lunge ein und gelangen so auch in die Blutbahn. Sie können Atem- und Herz-Kreislauf-Beschwerden verursachen".

2. Der Rat der Sachverständigen für Umweltfragen, der die Bundesregierung berät, führt in seinem Umweltgutachten 2002, R.566, S. 265 aus:

"Die Verschlechterung des Gesundheitszustandes bei Patienten mit Herz-Kreislauferkrankungen ist epidemiologisch sowohl im Hinblick auf die Mortalität als auch die Morbidität belegt. Die vorliegenden Studien zeigen ebenfalls physiologische Veränderungen am Herzen und bei der Blutgerinnung und entsprechen den Befunden aus tierexperimentellen Studien. Auch bei Atemwegserkrankungen wurden in epidemiologischen Studien zahlreiche Kurzzeiteffekte beschrieben. In den meisten Fällen handelt es sich um die Verschlechterung einer bestehenden Erkrankung, ... . Akute Atemwegssymptome und eine Einschränkung der Lungenfunktion im Zusammenhang mit Schwebstaubbelastungen wurden in zahlreichen Studien gefunden, wobei Asthmatiker besonders empfindlich reagierten.

Besonders eindrucksvoll ist der Vergleich von Toxikologie und Epidemiologie unter identischen Randbedingungen. So zeigte sich während des Streiks in einem Stahlwerk in Utah Valley eine Abnahme der Krankenhausaufnahmen wegen Atemwegserkrankungen im Vergleich zum Jahr vor und nach dem Streik ... . Auch das Alter erweist sich in epidemiologischen Studien als ein wichtiger Risikofaktor. Die erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Schwebstaub weisen Früh- und Neugeborene sowie sehr alte Menschen auf".

Erschreckende Ergebnisse haben auch Studien aus der Schweiz und Österreich (Umweltgutachten, R.573, S.269) erbracht:

"Weitere Untersuchungen der gesundheitlichen Auswirkungen verkehrsbedingter Luftverschmutzung auf der Grundlage der genannten Risikoabschätzungen für PM-10 existieren für die Schweiz und Österreich. ... Die verkehrsbedingte Luftverschmutzung bewirkte etwa 3% der Gesamtsterblichkeit oder ca. 20.000 Sterbefälle pro Jahr. Weiterhin wurden mehr als 25.000 neue Erkrankungsfälle an chronischer Bronchitis bei Erwachsenen, mehr als 29.000 Bronchitis-Episoden bei Kindern, mehr als 500.000 Asthma-Anfälle bei Kindern und Erwachsenen und mehr als 16 Millionen Personen-Tage mit eingeschränkter Aktivität pro Jahr diesen Verkehrsemissionen zugeschrieben.

20.10.2004