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Pressemitteilung - Umwandlung in Industriegebiet völlig harmlos?

Der Verein Gesundes Gelstertal Witzenhausen e.V. vermisst von den Kommunalpolitikern eine Klarstellung, welche Möglichkeiten zur Industrieansiedlung bzw. -ausweitung bestehen, wenn das Gewerbegebiet im Gelstertal als Industriegebiet ausgewiesen wird. Mit welchen Auswirkungen ist im Bereich der Emissionen und damit auch der Immissionen zu rechnen? Wie hoch können die Lärm- und Geruchsbelästigungen sein, die die Anwohner eines Industriegebietes hinnehmen müssen? Auf diese und viele andere Fragen, die mit der Umwandlung in ein Industriegebiet einhergehen, gibt es von Seiten des Magistrats und der Stadtverordneten keine Aussagen. Wie bereits bei dem Gemeindlichen Einvernehmen erlebt, entscheidet man industriefreundlich ohne sich ausgiebig über die Folgen zu informieren. Ist es Absicht der Politiker Witzenhausens Bürger im Unklaren zu lassen? Wenn die Bürger wüssten welche Auswirkungen auf sie zukommen, würden sie sich für die Aufhebung des Stadtverordnetenbeschlusses entscheiden.

Wohlweislich wurde 1973 von Witzenhausens Stadtverordneten entschieden, das neuerschlossene Bebauungsgebiet im Gelstertal als Gewerbegebiet auszuweisen. Eine Entlassung aus dem Gewerbegebiet wurde nur für die Feuerungsanlage des geplanten Halbzellstoffwerkes mit dem dazugehörigen Dampfkessel erteilt. Dieses ging niemals in Betrieb und konnte demzufolge keine Schäden im Gelstertal anrichten.

30 Jahre haben sich Witzenhausens Politiker über diesen Beschluss hinweggesetzt. Wie war es sonst möglich, dass eine Papierfabrik diesen Ausmaßes entstehen konnte? Sie haben geschwiegen, als 2001 die Firma SCA eine Erhöhung der Feuerungsleistung und einen Parallelbetrieb der Hochdruckheißdampfkesselanlage zugelassen bekam. Man gab eine Ausnahmegenehmigung zum Bau eines Rollenlagers, welches in dieser Größe nicht hätte gebaut werden dürfen. Das Regierungspräsidium und der Magistrat Witzenhausens genehmigten Erweiterungen, die in einem Gewerbegebiet nicht mehr zugelassen waren. So sollte es wohl auch mit dem Genehmigungsantrag zur Änderung des Heizkraftwerkes gehen. Firma SCA geniert sich nicht, den Bau des Heizkraftwerkes mit einer Produktionserweiterung zu begründen. Die Produktionserweiterung hat bereits 2001 stattgefunden, ohne Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze. 

Wie wird das Regierungspräsidium wohl diesmal entscheiden, sollte die Mehrheit der Bürger für die Aufhebung des Stadtverordnetenbeschlusses stimmen?