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Studie "Umwelt und Gesundheit an industriellen Belastungsschwerpunkten -
Umweltmedizinische Wirkungsuntersuchungen in Dortmund und Duisburg"

In der Umgebung von Industriestandorten in NRW können gesundheitsrelevante Schadstoffe nach wie vor in relativ hohen Konzentrationen auftreten. Ende der 90er Jahre wurden an Belastungsschwerpunkten (Hot-Spots) in Dortmund-Hörde, Duisburg-Nord und Duisburg-Süd relativ hohe Konzentrationen an Schadstoffen in verschiedenen Umweltmedien gemessen. In Dortmund-Hörde wurden Chrom und Nickel, in Duisburg-Nord Benzol und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) und in Duisburg-Süd Blei, Cadmium und polychlorierte Dioxine und Furane (PCDD/F) in vergleichsweise hohen Konzentrationen in der Außenluft analysiert. An allen drei Standorten wurden zusätzlich relativ hohe Schwebstaub- Konzentrationen gemessen.

Um zu ermitteln, ob Personen, die im Umfeld dieser Belastungsschwerpunkte leben, durch die Schadstoffe gesundheitlich beeinträchtigt werden, wurde auf Veranlassung meines Ministeriums die Hot-Spot-Studie durchgeführt.

Ziel der Studie war die Überprüfung möglicher Belastungen mit Umweltschadstoffen und potentiellen Gesundheitseffekten im Zusammenhang mit der spezifischen Immissionssituation in Dortmund Hörde, Duisburg-Nord und Duisburg-Süd. Als Vergleichsstandort wurde Borken, ein Ort ohne besondere, industriebedingte Belastungen, herangezogen. Als Studienpopulation wurden einzuschulende Kinder mit ihren Müttern ausgewählt. Die Ergebnisse der Hot-Spot-Studie sind in einem umfangreichen Abschlußbericht dokumentiert (www.lua.nrw.de).

Zusammenfassend ist als Resultat festzuhalten, dass Kinder im Einschulungsalter und deren Mütter aus den Belastungsarealen Dortmund-Hörde, Duisburg-Nord und Duisburg-Süd immissionsbezogene gesundheitsrelevante Beeinträchtigungen aufwiesen. In Dortmund-Hörde standen Erkrankungen und Beschwerden der Atemwege bzw. aus dem allergologischen Formenkreis im Mittelpunkt, in Duisburg-Nord fiel die erhöhte Belastung gegenüber PAK auf und in Duisburg-Süd die erhöhte Bleibelastung der Kinder sowie die Cadmiumbelastung der Mütter.

Die Ergebnisse der Hot-Spot-Studie zeigen, dass trotz der Erfolge in den letzten Jahren auf dem Gebiet der Luftreinhaltung nach wie vor Handlungsbedarf zur Optimierung der Luftqualität insbesondere im Umfeld von Belastungsschwerpunkten in NRW besteht. Mein Ministerium wird sich daher auch in Zukunft schwerpunktmäßig für die weitere Verbesserung der Außenluft im Bereich von Hot-Spots einsetzen.

Mit dem vorliegenden Bericht werden die komplexen Ergebnisse der Hot-Spot-Studie in verständlicher Form dargestellt. Hiermit soll interessierten Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit gegeben werden, sich über die Methodik der Untersuchungen sowie die erzielten Ergebnisse zu informieren.

Ich möchte mich bei allen Mitwirkenden an der Hot-Spot-Studie, insbesondere bei den Probandinnen und ihren Kindern sowie bei den Vertreterinnen und Vertretern des Landesumweltamtes NRW, den beteiligten Bürgerinitiativen aus Dortmund und Duisburg, den örtlichen Gesundheitsämtern und den beteiligten wissenschaftlichen Instituten für die konstruktive Zusammenarbeit mit meinem Ministerium bedanken.

Bärbel Höhn

Ministerin für Umwelt und Naturschutz,
Landwirtschaft und Verbraucherschutz
des Landes Nordrhein-Westfalen

Fachbeiträge LUA NRW Nr.5/2004