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Keine CO2 Einsparung bei SCA durch Müllverbrennung

Die Umweltbehörden von Bund und Land propagieren die Müllverbrennung in Industriebetrieben als CO2 Einsparung.

Bei der Verbrennung von 1 Tonne Müll wird 1 Tonne CO2 in die Atmosphäre entlassen. Im Gelstertal werden künftig pro Stunde 35 bis 41 Tonnen Müll verbrannt. Das ergibt pro Jahr 300.000 bis 330.000 Tonnen CO2. Bei der Verbrennung von Gas würden nur 210.000 Tonnen CO2 im Jahr entstehen. Damit setzt die Müllverbrennung ca. 50% mehr CO2 frei. Die Verbrennungsanlage soll mit Spuckstoffen, Ersatzbrennstoffen wie heizwertreicher Fraktion aus mechanisch-biologischen Anlagen und Klärschlämmen bestückt werden. Die Spuckstoffe aus der Altpapierindustrie bestehen zu 70 bis 80% aus Kunststoffen, der Rest sind Metalle, Steine, Gummiteile und hausmüllähnliche Abfälle. Die heizwertreiche Fraktion besteht nach der Ausschleusung der metallischen und mineralischen Fraktion größtenteils aus Kunststoffen. Der organische Anteil beträgt 30 bis 40%. Nur dieser Anteil, der aus Papier, Pappe, Holz und Textilien (ohne Synthetikanteil!) besteht, ist aus nachwachsenden Rohstoffen und darf als CO2  mindernd gelten.

Die Entsorgung der Abfallstoffe aus der Papierindustrie ist das Kerngeschäft der B+T Umwelt GmbH. Aus diesem Grund wird die Verbrennung der Spuckstoffe den Vorrang vor kommunalem Restmüll und Gewerbemüll haben. Eine Veränderung der Anteile der eingesetzten Brennstoffe zugunsten der Spuckstoffe, kann auch im nachhinein vom Regierungspräsidium genehmigt werden. In den Spuckstoffen ist aber kaum ein CO2 mindernder Anteil vorhanden. Haben die Umweltbehörden einfach nur das Argument der Müllverbrennungsanlagen, bei denen noch ein hoher organischer Anteil zum Einsatz kommt, benutzt? Im Gelstertal trifft eine CO2 Minderung durch Müllverbrennung gegenüber der Verbrennung des fossilen Brennstoffes Gas nicht zu.

Von den Umweltbehörden wird nicht dargestellt, dass bei der Verbrennung von  Müll (nichts anderes sind Ersatzbrennstoffe) außer CO2 noch sehr viele gesundheitsschädliche, teilweise krebserregende, erbgutverändernde Stoffe in die Luft entlassen werden. Wir atmen sie nicht nur ein, sondern nehmen sie auch täglich mit unserer Nahrung auf. Der größte Anteil der Stoffe allerdings befindet sich in den Aschen und Filterstäuben, die trotz Verbrennung noch ca. 1/3 der Müllmenge ausmachen. Die teilweise toxischen, in Oxidform vorliegenden Schwermetalle, werden verharmlosend im Straßenbau verwendet. Je nach pH-Wert des Wassers, mit dem sie in Kontakt kommen, können sich die Oxide wieder lösen und in das Wasser übergehen. Die stärker belasteten Stäube werden als Versatz in Bergwerke eingebracht. Auch dort kann ein Kontakt mit Wasser nicht ausgeschlossen werden. Finden sich die Schwermetalle eines Tages im Grundwasser wieder? Warum wird dieses durch die Umweltbehörden verschwiegen? Über den Klimaschutz soll die Müllverbrennung als notwendig angesehen werden. Nach Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz hat die Müllvermeidung aber Vorrang vor Verwertung und Beseitigung. Durch die Vermeidung ließe sich eine beträchtliche CO2 Minderung erreichen, denn jedes Produkt erzeugt bei seiner Herstellung das
6-fache dessen an CO2, was bei der späteren Verbrennung durch die gewonnene Energie eingespart wird.

Veröffentlicht wird von der Bauherrin B+T Energie GmbH, dass eine besonders effiziente Energiegewinnung zum Einsatz kommen wird. Eine Kraft-Wärme-Kopplung ist allerdings bereits im jetzigen Gasheizkraftwerk im Einsatz. Eine zusätzliche Effizienz wird also nicht erreicht. Das Müllheizkraftwerk Kassel erreicht mit 83% einen höheren Brennstoffausnutzungsgrad als die künftige Verbrennungsanlage im Gelstertal mit etwa 70%.

Da bei dieser Anlage das private Interesse, nämlich die Entsorgung von Abfällen aus der Papierindustrie im Vordergrund steht, ist der hohe Anteil an billigen Mitteln durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau nicht gerechtfertigt.

 

Diese Information erhielten Sie vom Verein Gesundes Gelstertal Witzenhausen e.V.
Infos unter www.gesundes-gelstertal.de